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Go Green!

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Unser Engagement zur Reduktion von Treibhausgasen (THG)

Als verantwortungsbewusstes Unternehmen nehmen wir die Reduktion von Treibhausgasen (THG) sehr ernst. Wir sehen es als unsere Pflicht an, unseren CO2-Abdruck kontinuierlich zu verringern und somit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Durch diverse Maßnahmen, wie die Optimierung unserer Produktionsprozesse, der Optimierung der Logistik und der Produktverpackungen, sowie durch die Förderung nachhaltiger Mobilität, arbeiten wir daran, unsere Emissionen zu minimieren.
Unser Ziel ist es, durch diese Bemühungen langfristig möglichst klimaneutral zu werden. Dabei setzen wir auf konkrete Zielsetzungen und regelmäßiges Controlling, um unsere Fortschritte messbar und nachvollziehbar zu machen.

Um der Komplexität des Themas gerecht zu werden, möchten wir mit diesem Blog zwei zentrale Punkte für ein besseres Verständnis beleuchten.

Was ist Corporate Carbon Footprint (CCF)?

Der Corporate Carbon Footprint (CCF) ist ein zentrales Instrument zur Bilanzierung der THG-Emissionen eines Unternehmens oder eines Produktionsstandorts über ein Jahr. Dabei werden die Emissionen detailliert erfasst und analysiert, um Maßnahmen zur Verbesserung der Klimabilanz zu entwickeln und idealerweise die Klimaneutralität zu erreichen. Der Bilanzzeitraum orientiert sich dabei in der Regel am Geschäftsjahr.

Wie kann nun der CCF konkret ermittelt werden?

Die Schritte zur Ermittlung eines unternehmensbezogenen CO2-Fußabdrucks umfassen:

  • Definition der Systemgrenzen
  • Datenerfassung
  • Berechnung der THG-Emissionen
  • Darstellung der THG-Emissionen
  • Ableitung von Maßnahmen zur Emissionsminderung

Die Bilanzierung von THG unterscheidet zwischen direkten und indirekten Emissionen. Das GHG Protocol (Greenhouse Gas Protocol) teilt die Emissionen in drei Geltungsbereiche, die sogenannten Scopes, ein:
Scope 1: Direkte Emissionen durch unternehmenseigene Tätigkeiten. Hierzu zählen alle Emissionen, die durch Quellen innerhalb des Unternehmens entstehen. Beispiele hierfür sind:

  • Brennstoffe: Verbrennung fossiler Brennstoffe in firmeneigenen Heizkesseln, Industrieöfen oder Produktionsanlagen.
  • Firmenfahrzeuge: Emissionen von unternehmenseigenen Fahrzeugen.
  • Prozessbedingte Emissionen: Direkte Emissionen, die während des Produktionsprozesses entstehen, wie z.B. bei der Zementherstellung.
  • Kältemittelverluste: Leckagen aus unternehmenseigenen Kühlsystemen und Klimaanlagen.

Scope 2: Indirekte Emissionen aus zugekauften Energien. Diese umfassen Emissionen, die durch die Erzeugung von eingekauftem Strom, Wärme oder Dampf entstehen. Beispiele hierfür sind:

  • Elektrizität: Emissionen, die bei der Erzeugung des Stroms entstehen, den das Unternehmen bezieht und nutzt.
  • Fernwärme: Emissionen aus der Erzeugung von Fernwärme, die in den Gebäuden des Unternehmens genutzt wird.
  • Dampf: Emissionen durch zugekauften Prozessdampf, der für industrielle Zwecke verwendet wird.

Scope 3: Indirekte Emissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen der eigenen Geschäftstätigkeit. Diese Emissionen entstehen außerhalb des Unternehmens, aber im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit. Beispiele umfassen:

  • Vorgelagerte Emissionen:
    • Eingekaufte Waren und Dienstleistungen: Emissionen aus der Produktion der Rohstoffe, die das Unternehmen verwendet.
    • Transport und Logistik: Emissionen durch den Transport von eingekauften Materialien durch externe Logistikdienstleister.
    • Geschäftsreisen: Emissionen von Mitarbeitern auf Geschäftsreisen, z.B. durch Nutzung von Flugzeugen oder Mietwagen.
    • Mitarbeiterpendeln: Emissionen durch das Pendeln der Mitarbeiter zwischen Wohnort und Arbeitsplatz.
  • Nachgelagerte Emissionen:
    • Vertrieb und Transport: Emissionen durch den Transport der Produkte zum Kunden, durchgeführt von externen Dienstleistern.
    • Nutzung der verkauften Produkte: Emissionen, die bei der Nutzung der Produkte durch den Endverbraucher entstehen.
    • Entsorgung der Produkte: Emissionen, die bei der Entsorgung oder Wiederverwertung der Produkte anfallen.

Scope 1 und Scope 2 müssen laut GHG Protocol in die Bilanzierung aufgenommen werden, während für Scope 3 keine Berichtspflicht besteht. Jedoch sollten im Interesse einer ganzheitlichen Betrachtung relevante Kriterien aus Scope 3 einbezogen werden.

Was ist der Product Carbon Footprint (PCF)?

Im Unterschied zum Corporate Carbon Footprint bezieht sich der Product Carbon Footprint (PCF) auf die Bilanz der THG-Emissionen über die gesamte Lebensdauer eines Produkts. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet: von der Herstellung und dem Transport der Rohstoffe und Vorprodukte über die Produktion, Distribution, Nutzung, Nachnutzung bis zur Entsorgung.

Die Bilanzierungsgrenzen eines PCF können unterschiedlich gesteckt werden:

  • Cradle-to-gate: Betrachtung von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor. Zum Beispiel bei einem Autohersteller: Die Emissionen aus dem Abbau und Transport von Rohstoffen (z.B. Metallen, Kunststoffen), der Produktion von Bauteilen und der Montage des Fahrzeugs bis zu dem Punkt, an dem es das Werk verlässt.
  • Cradle-to-grave: Betrachtung über die gesamte Lebensdauer bis zur Entsorgung. Beim gleichen Autohersteller umfasst dies zusätzlich die Emissionen aus der Nutzung des Autos (z.B. Kraftstoffverbrauch) und dessen Entsorgung am Ende der Lebensdauer.
  • Cradle-to-cradle: Betrachtung eines geschlossenen Kreislaufs, inklusive Wiederverwertung. Dies bedeutet, dass das Auto nach seiner Nutzung zerlegt und die Materialien wiederverwendet oder recycelt werden, um neue Autos oder andere Produkte herzustellen. Dies reduziert den Bedarf an Primärrohstoffen und minimiert Abfälle.

Für B2B-Unternehmen reicht oft die cradle-to-gate-Betrachtung aus, während für B2C-Unternehmen eine umfassendere cradle-to-grave-Analyse sinnvoll ist. Die für die Bilanzierung benötigten Daten stammen aus verschiedenen internen und externen Quellen, wie Energiemanagement-Systemen, Umweltmanagement, EU-Emissionshandel, und externen Datenbanken.

Dieses komplexe Thema läßt sich nur punktuell in diesen Blog erötern.Für eine weiterführende Auseinandersetzung können wir folgende Quellen empfehlen:

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Sascha Riedling

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